Über Irfan Khan

Irfan Muhammad Khan stammt aus einer alten Musikerfamilie - der Lucknow-Shahjahanpur-Gharana. Über vierzehn Generationen lang haben Meistermusiker in dieser Familientradition ihr Wissen weitergegeben. Ihre Ursprünge liegen in Afghanistan. Die Vorväter der Familie waren paschtunische Pferdehändler, die ihre Musik auf der Rubab - einer afghanischen Laute spielten. Diese Musik brachten sie mit an an die indischen Herrscherhöfe. Irfans Ur-Urgroßvater gehört zu den Erfindern der Sarod, einem Instrument, auf dem sich die afghanische Musiktradition in Indien fortsetzte. Heute ist die Sarod eines der beliebtesten klasssischen Instrumente Indiens.
Doch die Jahrhunderte alte musikalische Tradition von Afghanistan und dem indischen Subkontinent ist heute in Gefahr.
Als Lehrer war Irfan in den 1980er Jahren zum ersten Mal in Afghanistan und ging später, nach der Vertreibung der Taliban, ein zweites Mal nach Kabul und unterrichtete an einer Musikschule, wo die Schüler westliche und afghanische Instrumente erlernen. In Afghanistan aber wird mit dem Abzug der westlichen Truppen der Raum für Musiker erneut immer enger. 
Heute lebt Irfan Khan in Kalkutta. Muslimische Musiker wie die Familie Khan haben die Musik Indiens über Jahrhunderte geprägt. Irfan fühlt sich verantwortlich für das große Erbe seiner Familie.
Jetzt reist er auf den Spuren seines Großvaters durch Deutschland. Eine Reihe von Konzerten setzt die Reihe der deutsch-indischen Musikbeziehungen fort und soll der klassischen Indischen Musik ein neues Publikum erschließen.